Neben der Suche nach einem körperlich angenehmen Singgefühl spielt auf dem Weg zum freien Klingen und Singen auch die innere Verbindung zur Musik eine wichtige Rolle.

Die Figuren, die uns in der Musik begegnen, sind voller Emotionen. Sobald wir ihnen in unserem singenden Leib einen passenden Raum zur Verfügung stellen können und ihre Lebendigkeit aus den Noten in unsere Stimme fließen darf, werden Musik und Text zum Erlebnis:

Sie sind dann der Stimme nicht mehr nur anvertraut, sondern der Gesang erwächst aus ihnen.

Sich so weitgehend für die Farben der eigenen Stimme und für die Musik zu öffnen und sich beim Singen in diesem Zuge risikofreudig und verletzbar - eben ganz persönlich zu zeigen, braucht allerdings viel Mut. Deshalb empfinde ich - neben allen stimmlichen Belangen - die Frage danach, welche Gedanken und Empfindungen uns dabei helfen, während des Singens vertrauensvoll zu uns zu stehen und auch im Angesicht unserer Schwächen und Unsicherheiten unsere Freiheit nicht zu verlieren, als zentral.

Am Ende lohnt sich jede Mühe:

Sich beim Singen von der Musik bewegen zu lassen ohne dabei den nötigen körperlichen Rahmen für die fein abgestimmte Funktion der Stimme aufzugeben oder völlig außer Acht zu lassen - ein schöneres Geschenk können Singende sich nicht machen!